2016

Hier wieder eine Nachricht an alle die mein Leben begleitet, beeinflusst und verbessert haben.

Herzlichen Dank an jeden einzelnen.

Ich freue mich immer wenn ich meinen Jahresrückblick schreiben kann. Wenn es jemanden stört, - einfach klicken und schon ist er weg.

Die anderen lesen es hoffentlich interessiert und freuen sich das der Kontakt so gehalten werden kann.

Viel Spass bei der Lesezeit.

Diesmal texte ich den Jahresrückblick nicht zu Hause, nicht am Kamin und nicht mit einem schönen Glas Rotwein sondern in meinem zweiten Zuhause - im Auto auf der Strecke von Steingaden nach Berlin. Immerhin habe ich auf diese Art und Weise sechs Stunden Zeit und werde dann im Hotel die Korrekturen durchführen. Ich bin gespannt wie das funktioniert aber die ersten Zeilen die ich jetzt diktiert habe stimmen mich hoffnungsfroh sowohl die Zeit zu sparen als auch den ganzen Text in der Zeit zu schaffen.

Es war wieder ein sehr ereignisreiches Jahr. Ich werde mich aber auf die wichtigsten Punkte konzentrieren denn erstens weiß ich nicht ob es für alle interessant ist und zweitens wäre es einfach viel zu viel was zu berichten wäre.

Angefangen hat es wie immer bei meinen Rückblicken mit Weihnachten. Weihnachten war mal wieder sehr warm. Am 24.12 bin ich noch im T-Shirt losgegangen und habe den Weihnachtsbaum ausgesucht. Nicht wirklich die richtige Kleidung dazu aber alles andere wäre wirklich nicht vernünftig gewesen.

Zum ersten Mal seit 33 Jahren wieder mal Weihnachten in Garmisch. Komisch, so viel hat sich gar nicht geändert. Das letzte Mal war es ein Abendessen in der Spielbank.

Alt werden wir nur aussen.

Gleich am Anfang des Jahres wurde Jenny operiert. Alles gut verlaufen und sie ist dann auch schon eine Woche später wieder mit den Pferden mit gelaufen. Um bei den Pferden zu bleiben, alle sind gesund und gut drauf. Eva hat sich einen weiteren Isländer gekauft. Leider oder erfreulicherweise hat sie zu wenig Zeit dazu und so hat Ricarda die Chance gehabt Fialar einzureiten. Jetzt hat sie es auch schon nach einem Jahr soweit das Fialar genau wie Elghur ohne Trense und nur mit Halfter oder Reif geritten werden kann. Seitdem habe ich die Chance jedes Wochenende mit Ricarda aus zu reiten. Ich genieße jede Minute.

An sich war es ein schönes Weihnachten mit meinem Vater zusammen. Im Nachhinein ein trauriges denn es war zum letzten Mal die Kerzen aufzuhängen und mit ihm Weihnachten zu verbringen. Er war durch seine Krankheit schon sehr gezeichnet und am 2. März ist er davon erlöst worden. Die letzten Wochen war immer jemand von uns bei Ihm. Wir haben uns abgelöst und gegenseitig unterstützt.

Die Beerdigung am 16. März war ganz so wie er es sich vorgestellt hat. So wenig wie möglich Kirche. An Musik gab es „what a wonderful world“ und „it is my way“. Am Grab gab es für jeden einen seiner Lieblings Schnäpse - einen Unterberg. Ich weiß natürlich nicht was die anderen Besucher auf dem Friedhof dabei gedacht haben, ist aber auch egal.

Soweit zu den unerfreulichen Dingen - kommen wir zu den schönen Punkten

Zum Beispiel meine erste Wien Fahrt dieses Jahr. Neben den Terminen gab es die Abstecher nach Rust und Soost und die langsame Fahrt durch die Wachau. All das hat mich wieder an die Zeit erinnert als ich das erste Mal diese Runde gemacht habe.

Für Gipsy haben wir den Winter so genutzt wie ich es schon lange geplant hatte. Sie hat einen neuen Motor bekommen, ein neues Kork Deck, ein neues Caprio Verdeck, neuer Segelsatz und eine ganze Reihe von Kleinigkeiten die man in diesem Bereich auch noch macht. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen als ich dann im April das erste Mal wieder da war. Das Deck war vor allem von Elisabeth gewünscht. Nicht wirklich, aber ES war ein Geschenk an sie. Sie hat es auch sofort gemerkt, daß das Deck neu war. Die Idee war auch sehr gut und ich würde mich immer wieder für Kork entscheiden. Immer trocken und warm.

Das Wetter war toll, wenn auch kalt. Wir sind in Lübeck losgefahren und genau bis Travemünde gekommen. Auf der Wendeplatte für die Skandinavien Fähren ist dann der Motor ausgefallen. Wir haben es mit den letzten Hustern noch bis zum Steg geschafft. Wie sich herausstellte ist beim Motor alles ausgetauscht worden, alles neu bis auf den Dieselfilter und der hat Luft gezogen. Am nächsten Morgen war auch dieses Teil ausgetauscht und der Woche stand nichts mehr im Wege. Es war einfach nur eine tolle Zeit wenn uns auch einmal ein Schneeschauer überrascht hat. Das gehört auch dazu.

Als nächstes waren wir dann Pfingsten mit Ricarda unterwegs. Erfreulicherweise hat auch Ricarda die Gipsy gefallen. Puh! Wir hatten auch in dieser Woche jedes Wetter dass man sich vorstellen kann. Von Winter bis zu den letzten zwei Tagen in Shorts. Natürlich waren wir wieder in Ihrem Lieblingshafen Kühlungsborn.

Ich hatte mir vorgenommen mehr Menschen zu treffen und über sie zu berichten. Diesmal habe ich vor den Sanitäranlagen einen Mann mit Fahrrad getroffen. Wie sich herausstellte 83 Jahre und schon drei Herz Operationen hinter sich. Dabei hat er acht Stands bekommen. Das Gespräch war nur zehn Minuten aber der Satz den er mir sagte „ich radel um mein Leben“ hat doch einiges an Impressionen bei mir hinterlassen. Letztes Jahr ist er 1750 km rund der Ostsee gefahren. Vielleicht war der Eindruck bei mir auch nur deshalb so, weil ich es meinem Vater gewünscht hätte.

Die zweiten die wir auf dieser Reise kennengelernt haben war ein Paar mit einem Plattbodenboot die ganz gemütlich unterwegs waren. Wir haben uns am Steg unterhalten und nach einer halben Stunde wussten die mehr von uns und wir von ihnen so dass es richtig schade war dass wir in zwei verschiedene Richtungen weiter mussten. Ich habe mir gedacht irgendwann kommt der Tag wo dieser Zwang wieder ins Büro zu müssen wegfällt und ich dann in einer solchen Situation einfach um drehen und weiterfahren kann.

Der nächste Törn war im Juni an dem auch mein Freund Thomas eine Woche dabei war. Wir waren unterwegs in der dänischen Südsee bis Kappeln (280nm) Hier ist Thomas von Bord gegangen. Schöne Zeit und viele Erinnerungen bis zum nächsten Mal.

Auch auf dieser Strecke haben wir einen tollen Menschen kennengelernt. Es war der Hafenmeister in Mommark Dänemark der einfach nur toll auf die Leute zugegangen ist und sich auch um die gekümmert hat die vor dem Hafen aufgelaufen sind. Er hat auch gleich das Restaurant geführt. Thomas und ich mussten dann natürlich genauer schauen ob die flüssigen Schnitzel gut sind.

Auf der Rückfahrt haben wir dann aus gebührender Entfernung einer Sprengung der Bundeswehr von einer Wassermiene zusehen können. Ich muss schon sagen es war ein imposanter Moment und ich möchte mir nicht ausmalen was passiert wenn man sich zufällig trifft. Herzlichen Dank Bundeswehr.

Seit 1. Juni hat hat Marlene ihre eigene Wohnung in Kaufbeuren. Selbst gesucht, selbst gefunden, selbst die Verträge unterschrieben. Sie hat sich vorgenommen nach ihrer Ausbildung das Abitur nach zu machen. Jetzt, Monate später kann ich sagen ich glaube es war der richtige und beste Weg für sie. Jedenfalls macht es ihr immer noch Spaß und ich unterstütze Sie gerne bei ihren Zielen.

Um bei den Töchtern zu bleiben. Ricarda hat ihren Motorrad Führerschein gemacht und selbstverständlich gleich die Honda zum Fahren ausprobiert. Die erste Fahrt ging an den Ammersee. Seitdem fährt sie damit auch täglich in die Schule. Als ich letztens ihr hinterher gefahren bin war ich schon stolz wie umsichtig Sie die Maschine bewegte.

Klar ist jetzt wieder mein Ehrgeiz geweckt worden und ich denke so wie der Winter rum ist werde ich den Motorradführerschein Klasse 1a nachmachen und die nächst größere Maschine für mich oder ehrlicher -- für Sie und mich kaufen. Irgendwie macht es ja doch Spaß unterwegs zu sein.

In diesen Zusammenhang. Ich hatte ja letztes Jahr berichtet dass ich ein Auto gekauft habe um weniger unterwegs zu sein. Ich habe es tatsächlich geschafft. Meine Kilometerleistung habe ich um fast 50% zu reduzieren können. Ehrlich gesagt ich hätte es auch nicht geglaubt.

Zu meiner Überraschung haben beide Töchter gesagt dass sie im Sommer die drei Wochen Segelreise mitmachen möchten. Bei Ricarda war es mir fast klar, bei Marlene habe ich es erst geglaubt als wir gemeinsam an Bord der Gipsy waren. Als ich an Bord gekommen bin habe ich dann auch plötzlich gemerkt warum mein Geburtstagsgeschenk dieses Jahr zwei Gürtel waren. Ich habe nämlich als Überraschung einen tollen Plotter für die Auto Steuerung geschenkt bekommen. Natürlich habe ich auch alles in diesen Urlaub ausprobiert was möglich ist und sofort eine Liste geschrieben was ich mir jetzt noch für die nächste Wintersaison wünsche. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Sommer wenn ich dann hoffentlich den Stand mit der Gipsy erreicht habe den ich mir immer erträumt habe.

Ricarda und ich hatten uns vorgenommen mit Marlene und Elisabeth alle Häfen anzufahren die wir vorher schon mal angefahren sind und als die schönsten ausgesucht haben. Bis auf einen haben wir es auch geschafft. Drei Mal habe ich den angeblich schönsten Hafen Dyvig jetzt schon verschieben müssen.

Es ging diesmal ganz gemütlich von Lübeck nach Rostock über südlich Kopenhagen wieder in die dänische Südsee und über Kappeln, Kiel und Fehmarn wieder zurück.

Nicht verschweigen möchte ich einen kleinen Schaden – grosse Wirkung - am Motor der uns einmal zwang nach Faaborg zu fahren. Die Kleinigkeit einer gelösten Schraube die allerdings notwendig ist um die Übertragung auf die Antriebswelle zu bringen. Dies zwang uns zwei Tage in Faaborg zu bleiben. Es hat auch den Vorteil gehabt diesen schönen Hafen richtig kennenzulernen. Neben uns lag dann noch ein Traditionssegler mit dem wir uns gut verstanden haben. Wir hatten einen schönen Abend und fast noch schöneren Morgen in der Messe. Das kommt davon wenn man mit 3 attraktiven Frauen unterwegs ist – ich genieße es.

Übrigens haben wir uns noch mal bei der Einfahrt von Kappeln getroffen.

Am besten ist aber, dass uns der Motorschaden mit einem Seglerpaar aus Hamburg zusammen gebracht hat. Matthias und Juliane von der La Sylphide haben selbstlos die eigenen Ziele zurückgestellt und uns von Avernacö nach Faaborg gezogen. Ohne die beiden wäre der Urlaub anders verlaufen.

Wir haben dann noch einen schönen Abend gemeinsam in Faaborg erlebt und uns noch mal in Kappeln getroffen. Die letzten 2 Flaschen Weisswein von meinem Vater habe ich sehr, sehr

gerne geteilt. Ich hoffe dass wir uns in den nächsten Sommer wieder treffen können. Matthias hat jedenfalls AIS und meines wird gerade eingebaut. Ich freue mich auf den nächsten Abend.

Auch auf dieser Reise habe ich wieder aussergewöhnliche Menschen getroffen. Für mich am beeindruckensten war Peter. Wie weiter? Keine Ahnung. Wir lagen im Nothafen Darser Ort. Peter lag plötzlich ganz ruhig neben uns. Das Anlegen von ihm haben wir fast nicht mitbekommen. Er hat ein Boot das ungefähr die Länge von Gipsy hat, das er seit 25 Jahren fährt und jeden Sommer sechs Monate damit unterwegs ist. Peter ist 83 Jahre alt und wir haben den Abend damit verbracht dass er mir und anderen auf dem Steg erzählen konnte was er in seinem Berufsleben in Norwegen alles erlebt hat und wie er sein Geld verdient habe. Ehrlich gesagt nicht immer legal aber im Rahmen des vertretbaren. Der Abend war warm Ricarda hat Gitarre gespielt und es wurde immer später. Der Wein wurde weniger. Peter würde man im besten Sinn als Vagabunden bezeichnen und sein Boot als praktisch, chaotischer Eigenbau. Laufen konnte er nicht mehr gut und die Anmeldung beim Hafenmeister habe ich für ihn gemacht. Es waren ja ca 100 m. - Segeln konnte er.

Alles Gute Peter.

Marlene hat am 5. September Geburtstag und das war eine kleine Herausforderung weil ich wollte ja nicht noch Geburtstagsgeschenke auf das Boot mitnehmen. Auch noch drei Wochen lang verstecken. So blieb mir nur die Idee eines Gutscheines übrig. Ich habe es tatsächlich geschafft am letzten Urlaubstag noch Karten für König der Löwen in Hamburg zu bekommen. Ich habe sogar trotz Messezeit noch Hotelzimmer bekommen und einen Parkplatz der so ruhig war das Jenny im Auto bleiben konnte. Es war ein toller Abend und wir haben ihn in meiner Lieblingsbar Titanic in Hamburg direkt neben dem Hotel ausklingen lassen alles in allem ein wunderschöner Urlaub mit allen Wetter und Wind Facetten bis hin zu null Wind und Motorfahrt in der Hängematte.

Auch wenn der Urlaub für sie schön war, Marlene hat gesagt das Boot und Wasser nicht ihr Element ist. Sie wird vielleicht nicht mehr oder nicht mehr so oft mit fahren aber dafür hat sie ja ihr eigenes Leben. Gleich welche Ziele sie hatte ich freue mich darauf sie weiterhin zu unterstützen.

Mein Plan das Abitur Geschenk für die beiden, die Reise auf der Donau dafür einzusetzen besteht zwar immer noch aber vielleicht werden nicht beide dabei sein. Wir werden sehen was die Zukunft bringt. Auf der anderen Seite sind die Situation in der Türkei momentan auch nicht die, dass man sich unbedingt dem ganzen aussetzen muss. Ich werde mich weiterhin informieren weil der Traum der Donau bleibt bestehen. Vielleicht muss man die Reise einfach ein Jahr verschieben, dann tritt Plan B ein. Heißt Segeln nach Stockholm und über den Göta-Kanal, Kopenhagen wieder zurück. Auch dafür brauche ich circa zwei Monate Zeit und damit zum Schlusswort.

Ja, der Firma geht es weiterhin sehr gut. Die Mitarbeiter werden auch weiter aufgestockt. Zum 1.1. sind es dann 32 Mitarbeiter und eine Dame dabei, wird nur eingestellt um mich noch weiter zu entlasten und mir Reisen abzunehmen. Ich freue mich darauf wenn es dann soweit ist.

Wir haben dieses Jahr auch die Strategie etwas geändert und nicht nur seriöse Filme gemacht sondern auch ganz lustige. Einfach mal auf der homepage anschauen.

Ich wünsche nun allen die diese Zeilen gelesen haben jederzeit Gesundheit und viel Spass am Leben, ein paar ruhige Tage und schliesse mit den Worten von Valentin.

Bis bald und ich verspreche ich werde wieder schreiben.

Ossi

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