2015 Die Staade Zeit

Ja jetzt ist schon wieder ein Jahr vergangen und ich sitze - schon fast zur Gewohnheit geworden - wieder am Kamin und genieße den Abend. Der Unterschied zum letzten Jahr - es liegt schon Schnee und es ist momentan wirklich sehr kalt.

Es ist wieder der Moment in dem man das ganze letzte Jahr etwas an sich vorbeiziehen lässt und man überlegt was war richtig was war falsch. Es ist der Moment wo man überlegt welche Menschen hat man neu getroffen und welche möchte man nicht mehr treffen und leider ist der ein oder andere dazu gekommen den ich bestimmt nicht zu meinem Geburtstag einladen werde. So ist es normal, man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen und nicht in den Kopf und dann muss man im Zweifelsfall dafür bezahlen.

Solange die überwiegen die man gerne trifft macht es Spaß und man hat Interesse immer wieder neue Menschen kennenzulernen. Den ich nicht mehr kennen lernen und nicht mehr treffen möchte ist derjenige der auf meinem Boot aufpassen sollte und auch die Reparaturen durchführen und beaufsichtigen, aber dazu mehr wenn es soweit ist.

Ich fange wie immer chronologisch an Silvester an. Silvester haben wir diesmal mit meinem Freund Thomas Baensch und Familie verbracht Es war ein wunderschöner Abend auf einer Burg in der Nähe von Ravensburg. Die Waldburg. Eine der ältesten und best erhaltenen in Europa. Wie ich lernen durfte sogar die Reichsinsignien die jetzt in Wien liegen, lagen hier 21 Jahre. Empfehlenswert wenn jemand mal in der Gegend ist. Essen war ein Ritter Abend im gehobenen Stil und Silvester waren wir auf dem Burg Turm und konnten das Feuerwerk beobachten - von Garmisch bis Bregenz am Bodensee. Es war mal wieder ein Erlebnis der besonderen Art. Wie immer startete das Jahr langsam und ruhig. Ostern haben wir in Steingaden verbracht diesmal sogar in tiefen Schnee. So war es wenigstens einfacher die Ostereier zu finden. Wir haben das Beste draus gemacht und sind viel mit den Pferden unterwegs gewesen. Zwischen Ostern und Pfingsten habe ich mir wieder eine kleine Woche reserviert um Gipsy aus dem Winterschlaf zu holen, die ersten Tätigkeiten an Bord durchzuführen und eine Testfahrt auf der Ostsee zu starten. Ich dachte mir eine Woche ist ausreichend und die Zeit passt gut also ab ins Auto und los.

Leider war alles nicht so vorbereitet wie es gedacht und versprochen war. Das Antifouling musste noch fertig aufgebracht werden das Boot zu Wasser und dann konnten wir den Mast stellen. Das ging diesmal recht flott mittlerweile habe ich ja auch einiges an Übung dabei und nach einem Tag habe ich beschlossen ich fahre zumindest bis Travemünde um noch zu tanken und dann 1-2 Schläge auf der Ostsee zu machen.

Raus aus dem Hafen und gleich mal die neue Autosteuerung probiert, die natürlich prompt nicht funktioniert hat. Sie fuhr mich einfach permanent im Kreis also einmal telefonieren und trotzdem weiterfahren weil ich will ja bis zur Tankstelle und zum Segeln brauche ich die Autosteuerung nicht. Die kann repariert werden wenn ich wieder zurück bin. Ich bin bis Travemünde zur Tankstelle gekommen habe sogar noch tanken können aber dann ist der Motor nicht mehr angesprungen. Dann fielen die Lampen aus und mir blieb nichts anderes übrig als meinen Betreuer für die Gipsy anzurufen und ziemlich schnell wieder an Bord zu zitieren. Er stellte dann lapidar fest, dass er die Batterien falsch rum angeschlossen hat somit haben sie nicht geladen sondern entladen damit ist natürlich die Autosteuerung und alles andere ausgefallen. Das kann natürlich nicht hier vor Ort machen weil er zufällig noch festgestellt hat dass er die Lichtmaschine ohne Masse angeschlossen hatte nachdem er den Motor eingebaut hatte.

Genau zu diesem Moment rief meine Schwester an und teilte mir mit dass unser Vater aufgrund eines Sturzes ins Krankenhaus gekommen ist und wenn ich sicher sein möchte das ich ihn noch sehen

möchte dann solle ich doch meinen Urlaub abkürzen. Beides zusammen brachte mich ziemlich schnell zu der Entscheidung das Gipsy wieder die zwei Stunden zurück nach Lübeck zu fahren ist, wieder aus dem Wasser zu nehmen, wieder zu übergeben, und klar zu stellen dass man jetzt 8 Monate Zeit gehabt hatte. Letzter Termin Pfingsten ist alles fertig.

Ins Auto und in einem Zug wieder nach Steingaden. Auf der einen Seite war es die schlechte Betreuung der Gipsy, auf der anderen Seite die Sorge um mein Vater. Die Autofahrt war alles andere als lustig. Ich habe meinen Vater auch noch am nächsten Tag besucht. die Narkose hat ihn ziemlich mitgenommen aber im Laufe der Zeit ging es immer besser und nach 6 Wochen durfte er sogar wieder nach Hause. Mittlerweile ist er noch zweimal operiert worden und liegt auch zurzeit im Krankenhaus. Als ich ihm gestern besucht habe waren wir beide der Hoffnung dass er noch vor Weihnachten nach Hause kann und ich ihm die Lichter am Christbaum montiere. Pfingsten kommt und seit über einem Jahr arbeiten Ricarda und ihre Freundin Caroline daran dass Caroline mit zum Segeln fahren darf. Sie haben es geschafft und wir können eine Woche zusammen auf die Ostsee. Wir kommen rechtzeitig in Lübeck an und können sogar die Gipsy im geordneten Zustand übernehmen. Das Einräumen ist ziemlich schnell geschehen und der erste Abend in Lübeck war natürlich für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis. Karo war erst einmal kurz auf der Nordsee und jetzt alleine mit Ricarda unterwegs was können sich die beiden mehr wünschen. Unsere Strecke von Lübeck Travemünde, Grömitz, Kühlungsborn, Fehmarn und wieder zurück war einfach nur ein eine tolle Segelstrecke sowohl vom Wind als auch von der Sonne. Irgendwie waren wir in der Woche verwöhnt wenn auch an dem einen Tag etwas mehr Wind und Wellen waren aber es hat trotzdem allen Spaß gemacht. Wir konnten jeden Abend etwas anderes erleben. Für mich war der schönste Tag der letzte an dem ich morgens um 6 Uhr aus Burgstaaken gefahren bin und die ersten Stunden bei einem traumhaften Wind und Sonnenaufgang über die Ostsee zog. Es war einfach nur ein riesiges Erlebnis. Mittags kam die zwei dann wieder aus den Kojen und leider schlief der Wind dann ein. Wir mussten zwei Stunden den Flautenschieber aktivieren und leider erleben, dass die Autosteuerung plötzlich ausfiel weil eine Manschette nicht richtig montiert war. Dies konnte ich noch auf dem Wasser reparieren und die Fahrt ging ganz ohne Probleme zurück bis nach Lübeck beziehungsweise mit dem Auto weiter nach Steingaden. Ricarda und Karoline erzählen heute noch von dieser Zeit.

Eine der lustigsten Momente in dieser Woche war als der Zoll gekommen ist und alle Papiere haben wollte. Selbstverständlich hatte ich die dabei. Dann entwickelte sich ein recht nettes Gespräch zwischen den drei Zollbeamten und mir über die Schmuggel Tätigkeiten von Deutschland nach Schweden beziehungsweise von Deutschland nach Österreich - was es ja heute erfreulicherweise nicht mehr gibt. Keine Angst ich hatte nichts an Bord was ich nicht hätte haben dürfen. Nach Pfingsten hat Ricarda ihr IT Kurs erfolgreich abgeschlossen und auch das entsprechende Zertifikat bekommen. Ich glaube es macht ihr immer mehr Spaß und somit unterstütze ich es wo ich kann. Unsere Firma entwickelt sich immer weiter und irgendwie auch immer schneller. Das führt natürlich dazu dass wir auch mehr Mitarbeiter einstellen müssen und hierbei auch jemanden der sich um die Koordination aller Projekte kümmert. Da derjenige auch ein Auto bekommen hat war es für mich die Gelegenheit meines abzugeben. Es war immerhin erst 5 Monate alt. Bisher sind alle in der Firma das gleiche Auto gefahren - Inkl. der Sonderausstattung. Wir waren auf diese Tatsache auch immer stolz gewesen. Jetzt war ich es der ausgebrochen ist. Ich habe mir mein Traumauto bestellt. Ich weiß viele halten mich jetzt für völlig verrückt aber es ist seit vielen Jahren das Auto das mir am meisten Spaß macht und jetzt war die Gelegenheit da. Wenn ich schon so viel unterwegs bin soll es wenigstens lustig sein. Leider hat es offiziell 7 Monate Lieferzeit aber nachdem es bestellt war wurde mir mitgeteilt, zum ersten September sollte es dann doch schon da sein. Somit hatte ich die Gelegenheit es im Jahr noch einige Kilometer zu fahren. Es ist schon erstaunlich wie viel Kommunikation zum Straßenrand plötzlich möglich ist wenn das Dach fehlt.

Meine Geburtstagsfahrt dieses Jahr mit dem Motorrad ging durch das Lech Tal über den Arlberg nach Bregenz und durch das kleine Walsertal, Oberstdorf und Tannheimer Tal wieder zurück. Es war endlich mal wieder ein schöner vielleicht sogar zu heißer Tag. Es hat wieder richtig Spaß gemacht die Pässe zu fahren und die Pausen da einzulegen wo man gerade Lust hat. Nächstes Jahr muss ich bei Ricarda anfragen ob ich zu meinem Geburtstag das Motorrad bekomme weil sie dann den Führerschein hat und bekommt die Honda. Vielleicht bekomme ich ja wieder zurück wenn sie dann

Auto fährt

. Einer der schönsten Momente im letzten Jahr zog sich über das ganze Jahr .Es war somit nicht ein Moment sondern viele einzelne aber das muss ich etwas erklären.

Ungefähr drei Wochen vor Weihnachten kam Ricarda mit einem Prospekt von dem Dreimaster Thor Heyerdahl und überlegte ob sie damit 6 Monate Schule auf dem Atlantik machen dürfe.

Sie hat sich dann doch entschieden erstmal drei Wochen im Sommer zu testen. Dies in Verbindung mit einem Englischkurs. Das heißt die gesamte Bordsprache ist Englisch und auch die meiste Unterhaltung untereinander. Die Strecke sollte gehen von Kiel nach Larvik Norwegen und zurück nach Rostock mit Einlaufen zur Hanse Sail.

Die Herausforderung war einerseits sie 14 Tage früher aus der Schule zu bekommen und andererseits die gesamte Organisation so aufzubauen dass wir trotzdem noch zum Segeln gehen können. Kurz gesagt wir haben es geschafft.

Erstmal hat sie am 6. Januar die Reise zum Geburtstag bekommen ohne es vorher zu wissen. Wir waren zum Essen und sie hat nichts zum Geburtstag gesehen oder bekommen. Zum ersten Gang habe ich dann die Anmeldung aus der Tasche gezogen und sie durfte unterschreiben. Es war schon ein schöner und berührender Moment.

Zum zweiten habe ich mit dem Schuldirektor sprechen können und habe die Genehmigung bekommen weil es ja ein Englisch Förderkurs war. Die Noten sind ja sowieso schon geschrieben. Bei allem Anderen hat mir die Verwaltung der Thor Heyerdahl geholfen.

Somit habe ich sie am 18.7 morgens um 5.00 zum Bahnhof in München gebracht und den Verantwortlichen übergeben. Einige die schon mal auf der Tour waren haben schon Wochen vorher eine WhatsApp Gruppe gegründet und die meisten Teilnehmer haben sie schon durch endlos Chats gekannt bevor sie sich das erste Mal die Hand geschüttelt haben. War nett Sie so am Bahnhof zu sehen und auch zu verabschieden. Übrigens die whats app Gruppe besteht heute noch.

Bei mir waren noch 14 Tage Büro angesagt, dann durfte ich endlich los auf die Gipsy. Leider alleine und somit nicht ganz ohne Spannung. Wie immer ging die Strecke über Grömitz und eigentlich wollte ich in Kühlungsborn bleiben aber diesmal war der Hafen so voll dass ich gleich weiterfahren musste bis Rostock. Es war ein kleines Wettrennen mit einem Gewitter das ich erfreulicherweise gewonnen habe.

Wie die ganzen Wochen vorher habe ich die Thor auf dem handy mit AIS verfolgt und wusste immer wo sie lag und bei welchen Wetterverhältnissen. (Typisch Vater) Nach einiger Zeit haben sich sogar die Eltern über die Reise ausgetauscht. Handys waren an Bord übrigens verboten.

Jetzt im Hafen von Rostock konnte ich die Thor gut anpeilen und dann auch am nächsten Mittag ca. zweieinhalb Stunden vor der Küste auf dem Meer treffen.

Es war nett es aus meiner Sicht zu sehen und dann später von ihr und den Wachhabenden die Geschichte zu hören wie es aus deren Perspektive war. Ricarda die sich nicht ganz sicher war ob es sein kann und sich immer sicherer wurde weil sie dann sah wie derjenige an Bord stand und dass nur ich so stehe und die Wachhabenden die sich nicht sicher waren ob und wenn ja warum sie verfolgt werden. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich weiß auch nicht wie ich mich verhalten hätte wenn ich die Verantwortung für 26 Jugendliche gehabt hätte und ich würde verfolgt. Ein Funkkontakt war aber leider nicht möglich.

Die Thor blieb noch eine Nacht vor Anker und fuhr erst am nächsten Tag in den Altstadthafen wo ich dann um 11 Uhr während der Hanse Sail bei der Thor längsseits gehen durfte. Ricarda bekam die Erlaubnis mir eine Führung über die Thor zu geben und konnte mir natürlich mit viel Stolz kleine und große Gegebenheiten schon vor Ort erzählen und zeigen.

Jetzt muss ich noch erwähnen dass Ricarda Höhenangst hat und bisher nicht auf dem Balkon gegangen ist. Hier hat sie mir erzählt dass sie alleine auf die zweite Rah geklettert ist und dort oben sogar Bilder gemacht hat. Zweimal auf der Reise. Komplement, ich glaube die Schönheit der Aussicht war stärker wie die Angst.

Wir haben dann eine Stunde später abgelegt sind wieder bis zum Yachthafen Hohe Düne gefahren.

Ein tolles Erlebnis zwischen den Großseglern vor Rostock zu kreuzen. Ich hätte den ganzen Tag Bilder machen können.

Noch schnell das Wichtigste an Wäsche gewaschen und uns vorbereitet auf unseren gemeinsamen Resturlaub in Dänemark. Am nächsten Tag ging es dann los, über Gedser erst Richtung Norden und dann in Richtung dänische Südsee. Es war einfach ein schönes Erlebnis diese Strecke zu fahren und die Geschichten der letzten drei Wochen von der Thor zu hören. Eigentlich hat sie gar nicht aufgehört zu erzählen. Ein Radio haben wir nicht gebraucht. Nichts ist so spannend wie das Leben.

Wir haben uns von einem Hafen zum andern gehangelt, manchmal mit Wind manchmal ohne Wind, aber allein die Tatsache gemeinsam unterwegs zu sein war schön.

Eine Gegebenheit muss ich noch erzählen. In Skandinavien ist es üblich wenn man um eine Brückenöffnung anfragt es nicht mit Funk sondern mit der „ N „ Flagge zu tun ( Weiß / Blau in Schachbrettmuster) Ich habe keine mehr bekommen und so sind wir in Gedser auf die Suche gegangen. Kein Laden im Hafen oder im Ort. Ein Gebäude – Touristik Info, Souvenirs, Museum und Café in einem – hatte dann erbarmen und schenkte uns ein altes fast weißes Küchentuch. Wir haben es dann mit viel Engagement und Filzstiften richtig schön gezeichnet. Voller Stolz haben wir es gehisst.

Was wir vergessen hatte, Die Filzstifte waren wasserfest, aber nicht der Stoff. Das Ergebnis war entsprechend. Die Brücken öffneten sich dann trotzdem weil die Wärter einfach super nett sind.

Als an einen Tag mal wieder „ duck lake „ war und wir so vor uns hin dümpelten entschieden wir uns für Jockel. Wozu ist die Gipsy ein Motorsegler? Der Wunsch blieb allerdings alleine und wir auch. Der Motor hatte so viel Lust wie der Wind. Eine sehr nette Hallberg Rassy half uns in den nächsten Hafen. Am nächsten Tag kam auch ein Monteur der uns den Motor wieder startklar machte und wir den Urlaub zumindest weiter verleben konnten. Dies war der 3. Streich. Es gibt ärgerliche Momente aber die Zeit war zu schön um sich lange damit aufzuhalten. Eigentlich hatten wir ja die Idee nach Kopenhagen zu segeln und wieder zurück. Als aber kurz vor dem Sommer ein Bericht in der Yacht über die dänische Südsee kam und hier fünf Inseln vorgestellt wurden haben wir unseren Plan kurzerhand geändert. Avernakö und Strynö sollten die Zeile für den Sommer sein. Strynö weil hier eine Apfelsaftproduktion sein soll die ihre Säfte in den Sternelokalen von Kopenhagen verkauft und Avernakö weil hier eine sehr nette Ziegenfarm mit Souvenirs und sonstiger Versorgung sein soll.

Entweder haben die Redakteure der Yacht etwas anderes erlebt, waren wirklich in der Südsee oder ich bin so schlecht zu Fuß jedenfalls haben die Entfernungen überhaupt nichts mit der Wirklichkeit zu tun gehabt. Zur Apfelproduktion auf Strynö sind wir 1 Stunde gelaufen um die 5 Flaschen Apfelsaft 0,2 Liter zu bekommen. Entschuldigung und zwei Glas Honig, mehr war in dem Laden (siehe Bild) nicht mehr vorhanden.

Ziegen Gitty auf Avernakö haben wir nach exakt 1,5 Stunden erreicht. Da das Wetter an dem Tag nicht so ideal zum Segeln war, haben wir einen wenn auch anstrengenden Spaziergang gehabt. Der Gesprächsstoff ist uns ja nicht ausgegangen. In Zukunft jedenfalls werde ich die Weiten und Zeitangaben der Redakteure etwas genauer überprüfen. Um nicht falsch verstanden zu werden, die Inseln sind sehr schön und wir kommen wieder.

Die Rückreise von der dänischen Südsee ging wieder über Marstall, Fehmarn und nach Lübeck bei wechselnden Winden aber alles in allem bei einem schönen Segelwetter. Das Mastlegen war schon Routine. Mit Empfehlung der Werft haben wir auch einen wie ich jetzt glaube sehr guten und vertrauenswürdigen Bootsbauer gefunden. Wir haben gemeinsam wieder eine Liste aufgestellt was wir an der Gipsy an klein und groß Reparaturen haben um sie weiterhin fit zu machen für das Ziel noch länger auf ihr unterwegs sein zu können. Ich bin gespannt was ich hier zu nächstes Jahr berichten kann. Irgendwann mussten wir einfach zurück weil es war ja galt die Messe in Berlin vorzubereiten.

Ich war schon eine Woche vorher in und um Berlin weil ich einige Termine hatte den letzten am

Freitag. Wegen 2 Nächte nach Steingaden zu fahren? Ich blieb einfach in Berlin und habe mir den Wunsch erfüllt einmal den Finowkanal zu fahren. Der älteste Kanal in Deutschland. Mit der Gipsy ist es nicht möglich aber mit Kanu. Leider haben mir vor Ort alle erklärt dass die Saison schon vorbei ist obwohl das Wetter traumhaft schön war an dem Tag. Mit etwas List und Tücke konnte ich mir ein Fahrrad leihen und bin den Kanal mit dem Fahrrad bis nach Finow gefahren. Allerdings habe ich mich auf dem Rückweg und dem kleinen Umweg etwas verschätzt. Auf dieser kleinen Fahrradtour ist dann eine Strecke von 70 Kilometern geworden die allerdings wunderschön war und ich nicht darauf verzichten möchte.

Der Messeaufbau und die Messe selber hat mit 7 Mitarbeitern riesig Spaß gemacht. Wir haben über 150 Kontakte innerhalb von 4 Tagen gehabt - vorwiegend mit bestehenden Kunden. Somit war es zwar anstrengend aber sehr schön und jeweils mit einer kleinen Geschichte verbunden wenn man einen langjährigen Kunden wieder getroffen hat. Manche kennen wir schon seit 18 Jahren. Das ist eine lange Zeit.

Nicht vergessen möchte ich Elghur und Jenny. Beide sind Altersbedingt noch gut drauf und wie die Reiter erkennen, Elghur wird nur noch mit Halsring geritten (diesmal von Ricarda) Die beiden sind schon ein tolles Gespann und ich freue mich immer wenn ich am Wochenende mit raus darf.

Nicht unerwähnt Ricarda war mit der Schule eine Woche in England und Marlene war für die Schule drei Wochen in England. Abschluss bei European College of Business and Management. Es macht Spaß die beiden so zielstrebig beobachten zu können. Jede auf ihre Art und Weise und jede mit ihren eigenen Ideen.

Kurz vor Redaktionsschluss hatte ich die Gelegenheit Marlene mit Ihrem Freund nach Kloster Andechs einzuladen. Warum auch immer wollte es Marlene so lange wie möglich verhindern. Mit 10 Personen sind wir von Herrsching losgegangen und hatten eine schöne Zeit. Leider arbeitet Arnd noch in Frankfurt, aber das kann sich ja ändern. Ich wünsche beiden einfach eine tolle Zeit und freue mich auf das nächste Treffen.

Der Kamin ist weit runter gebrannt der Vollmond steht über den Schneeflächen, ich beobachte gerade wie der Fuchs über die Terrasse läuft und überlege mir - was habe ich dieses Jahr verpasst? Nichts - ich habe jeden Moment in dem Moment so gut es ging genießen können, habe alles ausleben können und habe es geschafft mich nicht zu viel zu ärgern.

Wenn ich mir überlege was möchte ich im nächsten Jahr haben oder noch mehr machen. Ganz einfach - noch mehr nette Menschen kennenlernen, unterwegs sein und das Leben genauso genießen wie bisher und vielleicht einmal mehr nach Kloster Andechs fahren.

Es ist so einfach glücklich zu sein,

es ist nur so schwer einfach zu sein.

In diesem Sinn wünsche ich ein paar ruhige Tage einen guten Rutsch und jederzeit Gesundheit.


PS dieses Bild ist echt

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