2018









Eigentlich wollte ich meine Notizen schon letzte Woche rausnehmen und auf meiner Strecke von Berlin nach Hause diktieren aber ich hatte einfach zu viele Telefonate so ist es nun mal in der Staaden Zeit fast jeder hofft, dass es danach ruhiger wird. Ich darf mich für dieses Jahr nicht beschweren es gab auch viele ruhige Momente und einige mit entsprechender Spannung aber ich mache es mal wieder der Reihe nach, sozusagen als Fortsetzung des letzten Briefes Folge 9

Elisabeth und ich haben Weihnachten wieder in Garmisch verbracht und nach Christbaum schmücken und einem hervorragenden Essen wollten wir noch eine Runde durch die Fußgängerzone gehen. Es endete in meiner ehemaligen Stammkneipe Zirbelstube mitten in Garmisch. Es war schon erstaunlich wie viel Leute am Heiligen Abend sich dort getroffen haben. Wir haben auch noch ein schönes Bier genießen können.

Gleich nach den Weihnachtsfeiertagen stand der Umzug von Marlene an. Sie ist von Kaufbeuren nach Burgen gezogen. Eine sehr schöne Zweizimmerwohnung hat es ihr leicht gemacht ihre Wohngemeinschaft aufzugeben und neu einzurichten. Alle die geholfen haben hat sie dann auch zu Silvester eingeladen und wir hatten einen ruhigen harmonischen Silvesterabend. Ich glaube sie war auch etwas stolz darauf es alles so organisieren zu können.

Da Ricarda und ihre Freundin Caro im Januar beide 18 geworden sind hatten sie noch einen Geburtstagswunsch und Geburtstagsparty offen. Sie haben sich entschieden nach Hamburg zu fahren und dort in einem Lieblingsrestaurant von mir Altamira Höhle zum Essen zu gehen und anschließend in die Titanic Bar auf einen Absacker. Beides hat glaube ich zu entsprechenden Erinnerungen geführt und neben den netten Menschen die sie kennengelernt haben auch ein Erlebnis fürs Leben. Jedenfalls haben Sie von einem Ausflug auf die Elbphi

bei Nacht und einer anschließenden Hafenrundfahrt berichtet um dann wieder in die Titanic zu gehen.

Am 1. Februar hat Marlene bei uns in Steingaden angefangen und soweit darf man es schon sagen sich gut eingelebt. Natürlich sind die ersten Monate wie bei allem mit viel lernen und Seminaren gedeckt aber so ist es nun Mal, wenn man in ein anderes Unternehmen kommt. Sind wir mal gespannt was die Entwicklung der nächsten Jahre bringt.

Ende März kam dann endlich der Schnee und Frost auch zu uns. Ich bin ganz ehrlich, da hätte ich es auch nicht mehr gebraucht. Er ist dann auch noch gut liegen geblieben und ich habe meine erste Segelwoche im Mai schon schwinden sehen.

Auf der Strecke nach Lübeck bin ich im Zickzack durch Deutschland gefahren um frühzeitig in Lübeck zu sein. Ich war auch 2 Tage vor Elisabeth in Lübeck um beim Mast stellen und segelfertig zu sein

Allerdings hat die erste Testfahrt ergeben, dass ein Druckschlauch der Lenkung geplatzt ist. Alles nicht so schlimm reparieren und wieder Testfahrt auch diesmal - nur ein anderer Schlauch. Mittlerweile ist die Zeit eng geworden. Wir haben an der Lenkung und verschiedenen Kleinigkeiten bis 30 Minuten vor Zugeinfahrt in Lübeck gearbeitet und dann aufgegeben. Ab jetzt mussten Profis ans Werk.

Elisabeth habe ich dann mit den Worten begrüßt - sorry aber wir fahren morgen wieder nach Hause. Begeisterung habe ich nach 8 Stunden Zugfahrt nicht geerntet. Natürlich habe ich die Situation erklärt und wir haben an dem Abend noch einiges an Alternativen ausgelotet. Irgendwann kamen wir nur zu der Erkenntnis eine Ferienwohnung an der Ostsee um anderen beim Segeln zu zuschauen ist doof und in den Bergen brauchen wir es nicht da kommen wir her. Wir sind also am nächsten Morgen wirklich zurückgefahren und haben fünf Tage Urlaub in Garmisch gemacht. Anschließend sind wir noch an Wolfgangsee und nach Altaussee gefahren. Wir hatten die ganze Zeit tolles Cabrio-Wetter und konnten es richtig ausnutzen. Somit ist der Urlaub ganz anders verlaufen wie gedacht aber wir haben uns gut erholt. Trotzdem hoffe ich, dass es in Zukunft wieder geplant geht.

Der nächste Segeltörn war dann zwei Wochen im Juni. Die erste Woche haben wir uns mit Freunden bei Fehmarn getroffen und sind dann gemeinsam in die dänische Südsee gesegelt.

Hier haben wir dann Matthias und Juliane getroffen und sind danach drei Tage gemeinsam unterwegs gewesen. Egal in welchem Hafen wir waren und was wir uns vorgenommen hatten es hat die ganze Zeit hervorragend geklappt. Wir hatten tolles Essen und sowohl lustige wie interessante Abende.

Die zweite Woche hat uns leider die Hurricane Mannschaft verlassen und Elisabeth und ich sind noch mal eine Woche weiter gesegelt. Natürlich war es eine kleine Umgewöhnung jetzt wieder nur zu zweit unterwegs zu sein aber wir hatten eine sehr schöne und abwechslungsreiche Zeit mit tollen Abenden. Insgesamt waren wir 600 Meilen unterwegs.

Diese Zeit hat Ricarda das Haus für sich alleine beansprucht und sich aufs Abitur vorbereitet. Jetzt können wir sagen sie hat es sehr gut bestanden und das obwohl sie nebenher die Schülerzeitung im Layout erstellt hat und sich bei vielen anderen Dingen engagiert hat. Aufgrund eines Gespräches mit ihren Klassenkameraden habe ich die Ehre bekommen die Rede als Elternvertreter bei der Abi Feier zu halten. Ich gebe zu ich habe mir einige Gedanken gemacht wie ich es gestalten kann, dass ich alles ehrlich anspreche und trotzdem jeder weiß wie die Schüler gedacht haben. Mein persönliches Ziel war es, wenn ich die Rede halte wird der Saal still sein. Mein Ziel habe ich erreicht bei den Lehrern bin ich auf positive und kritische Personen gestoßen. Wer immer möchte ich habe die Rede der Mail noch mal angehängt. Alles in allem war die Abi Feier ein sehr schöner Abend und es hat mir Spaß gemacht hier zum Tanzen zu gehen.

Im letzten Brief hatte ich ja schon berichtet, dass meine Schwester Eva zu ihrem 50 Geburtstag von mir eine Reise nach Island bekommen hat und ich meinen Töchtern diese Reise zum Abitur geschenkt habe. Drei Tage nach der Abi Feier fing diese Reise an und ich habe sie auf dem Flughafen gebracht. Es war schon lustig sie dorthin in Wintersachen abzugeben während alle anderen in Shorts gelaufen sind. Das gleiche Bild habe ich beim Abholen noch mal bekommen. Laut den Aussagen aller, hat allen die Reise riesig gefallen und sie würden es jedem empfehlen dort hinzufahren. Ich habe die Bilder gesehen und kann nur sagen sie hatten bestimmt viel Spaß aber auch eine gewisse Anstrengung jeden Tag zu reiten.

Wie konnte es anders sein kaum von Island zurück wollten wir ja noch mal zum Segeln gehen. Diesmal hatten wir ganz andere Herausforderungen. Wie jeder mitbekommen hat war der Sommer extrem heiß und zumindest da wo wir waren überhaupt keinen Wind. Wir sind somit nur zwei Häfen angefahren und haben unsere Bewegungen auf die Verschiebung des Sonnensegels begrenzt. Wenn kein Wind ist fährt keiner raus um einen guten Liegeplatz aufzugeben um in einem anderen Hafen einen schlechten zu bekommen. Wir haben uns somit auf Baden und das Suchen von Brombeeren begrenzt. Zumindest ist auch niemand wegen Seekrankheit schlecht geworden. Spaß hat es trotzdem gemacht und am letzten Tag war ja auch so viel Wind, dass wir zumindest zwei Stunden segeln konnten.

Unsere Pferd Askjur der Jahre seit 20 Jahren mit verschiedenen Krankheiten lebt ist zu einer Lungen Reha gekommen und unser Pferd Elghur hat acht Zähne gezogen bekommen jetzt kann er wieder fressen. Heute kann ich sagen er kann sogar fast wieder so geritten werden wie vor der gesamten Aktion. All dies konnte ich organisieren während Eva im Urlaub war.

Ihren Berichten zufolge war die Bretagne ein sehr schöner Urlaub hoffentlich haben wir bald mal Zeit damit ich mehr erfahre. Es wird Zeit, dass wir mal wieder lange zusammen im Auto sind.

Wie soll es anders sein kaum war sie auf der Rückreise habe ich mit Elisabeth, Ricarda und Jenny eine Zickzack Tour durch Deutschland gemacht um anschließend rechtzeitig in Lübeck zu sein. Wir wollten ja noch mal drei Wochen zum Segeln gehen. Eigentlich wollten wir eine größere Runde um Dänemark machen. Das Wetter hat gestimmt und die Zeitplanung war gut. Leider mussten wir auf der Strecke von Fehmarn nach Dänemark abbrechen, weil Elisabeth eine Krankheit eingeholt hat mit der wir heute noch kämpfen. Die zwei Tage Pause die wir in Fehmarn einlegen mussten hinderte uns dann ein Windfenster zu nutzen und somit ist der

große Törn ausgefallen. Wir sind dann ganz gemütlich wieder durch die Inselwelt gesegelt. Immerhin haben wir 16 Häfen besucht und 320 Meilen zurücklegen können. Alles immer unter der Maßgabe ganz ruhig und mit vielen Pausen. Wir haben es sogar geschafft zweimal nach Avernakö zu segeln. Ich kann nur sagen nach der Hauptsaison ist es noch schöner als wenn alle unterwegs sind. Eine schöne Radtour oder ein Spaziergang – Urlaub pur.

Mittlerweile müssen wir auch schon wieder an die Rückreise denken.

Wir haben uns noch mal Kappeln angeschaut und sind nach Lippe gesegelt. Hier hat Ricarda ihre erste eine Hafeneinfahrt alleine gemeistert. Allerdings unfreiwillig, weil ich am Bug stand um zu sehen wo es noch tief genug ist um den Hafen zu erreichen. Mit viel Gas haben wir es durch den Schlamm geschafft und sind sogar zwei Tage später wieder rausgekommen. Selbstverständlich haben wir auch unseren Pflichtstop hin Burgstaaken im goldenen Anker gemacht.

Wie immer waren die letzten Meilen die härtesten. Ein Tag Mast legen und Gipsy Winterfest machen. In 6 Monaten ist es schon wieder anders. Die Tage werden gezählt.

Auf der Rückfahrt haben wir sehr gerne die Einladung von Matthias und Juliane angenommen Wir haben einen sehr schönen gemeinsamen Abend bei Ihnen verbracht. Ich hoffe nur, dass sie wirklich im Februar den Gegenbesuch in Garmisch machen. Wir würden uns jedenfalls freuen Ihnen das eine oder andere zu zeigen.

Eins muss ich noch anfügen ich habe mir einen Gennaker gekauft und bin nicht nur damit zufrieden, sondern völlig begeistert, weil er zu Gipsy hervorragend passt. Ich stelle mir nur die Frage warum habe ich nicht schon viel früher gekauft aber alles kommt zu seiner Zeit.

Ansonsten haben wir an der Gipsy nur die gesamte Elektrik neu gemacht. Nächstes Jahr wird sie 40 Jahre und ich habe mir fest vorgenommen dann sind auch die letzten Schönheitsreparaturen fertig. Ich werde berichten.

Auf unserem Rückweg haben wir Stopp in Berlin gemacht, weil wir einen Infotag organisiert haben. Ich durfte an dem Tag die Vorträge halten und Ricarda und Elisabeth sind in eine VR Lounge im Sonycenter gegangen um erste Erfahrungen mit dem Medium zu sammeln. Ich glaube sie waren begeistert und Ricarda hat gleich einen Praktikumsplatz bei uns bekommen um eine VR-Brille mit entsprechender Technik bei uns aufzubauen.

Kaum zurück haben wir für Marlene ein neues Auto besorgt Ricarda hat mit dem Führerschein angefangen und ich bin fast nur noch unterwegs. So ist es aber jedes Jahr im Herbst.

Eins möchte ich noch erzählen der eine oder andere erinnert sich, dass ich meine Ausbildung mit 17 Jahren im Eibsee Hotel in Garmisch-Partenkirchen angefangen habe. Dieses Jahr haben wir unser jährliches Strategiemeeting im Eibsee Hotel organisiert. Es war schon ein sehr seltsamer Vorgang in dem Haus zu sein und dem man schon mal fünf Jahre seines Lebens verbracht hat. Viel geändert hat sich nicht, kleine Umbauten sind gemacht worden die Menschen sind andere aber die Augen sehen alles ja noch genauso wie damals. Einerseits war es lustig die Tage so zu erleben, andererseits weiß ich nicht ob ich das noch öfters brauche. Vielleicht finden wir ja das nächste Mal ein anderes Hotel.

Jetzt fahre ich noch ein paar Kilometer bis Köln um meine nächste Präsentation durchzuführen. Heute Abend noch nach Aachen. Ja morgen sind dann zwei Präsentation und die nächsten Tage gehen so weiter. Der ein oder andere mag sein, dass er so viel reisen schrecklich findet. Ich kann nicht sagen, dass es immer schön ist aber schlimmer wäre es jeden Tag nur 8 Stunden ins Büro zu dürfen. Natürlich sitze ich auch gerne abends am Kamin aber ich Träume dann gerne vom nächsten Segeltörn Motorradtour Ausritt oder einfach etwas Neues zu planen. Ideen habe ich genug. Der wichtigste Schritt ist, dass wir es im Mai schaffen die Gipsy nach Kappeln zu verlegen. Der zweit wichtigste Punkt ist dass ich es nächstes Jahr wieder schaffe denen zu schreiben die es gerne lesen möchten.

PS. Leider kam das Motorrad dieses Jahr zu kurz. Eine Rund habe ich mit einem Freund durch das Namlostal drehen können und einmal bin ich die Runde zum Plansee gefahren. Nächstes Jahr wird es mehr - sicher.

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